Die Hobby Seite des Röhrenstammtisches Mühlheim Main
 





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Bakelit und auch alle Gehäuse dieser Kategorie behandelt man mit PARAFFIN. Ich nehme nichts anderes.
Wo gibt es Paraffin Flüssig und fertig zum Aufpolieren ?

Na klar beim Schorsch, auf Vorrat gekauft, in kleinen Braunen Fläschen zu 20 ml das man auch sehr gut verdünnen kann. Nur mit Hautbenzin aus der Apotheke.  Das Stück zum selbstkostenpreis 1,50.- Euro. (Für Stammtischler kostenlos)

So sehen dann meine beiden Philettas aus.

















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"Gute alte Zeit" Sehr schöne Bilder

www.wirtschaftswundermuseum.de/frauen-50er-jahre-1.html

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Das Röhrenmuseum

www.roehren-museum.de/deutsch/user/detail.php

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Hier gibt es PERTINAX Platten

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Unverzichtbar bei Restaurierungen von Radios


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Leinölfirnis

Im Allgemeinen wird unter dem Begriff "Leinöl-Firnis" ein Leinöl verstanden, dem Sikkative (Trocknungsmittel) zugesetzt worden sind. Diese Trockenmittel sind zumeist Schwermetallsalze oder -Oxide. Sikkative wirken katalytisch beschleunigend auf den Trocknungsprozess von Leinöl, verbessern die Sauerstoffaufnahme und führen dazu, dass sich bereits nach einem Tag eine harte Firnis bildet.

Das Hinzufügen von Sikkativen erfolgte früher dadurch, dass das Leinöl auf etwa 220°C gebracht und mehrere Stunden auf dieser Temperatur gehalten wurde. Dadurch wurde es dickflüssiger als natives Leinöl, was beim kalten Verstreichen jedoch dazu führt, dass das Öl weniger gut ins Holz eindringt.

Zum Verbessern des "In-das-Holz-Eindringen" von angedicktem Leinöl, kann dieses mit einem geeignetem Lösungsmittel verdünnt werden, zum Beispiel mit Balsamterpentin oder Testbenzin im Verhältnis 1:1, solche Mischungen werden auch als Halböl bezeichnet. Abweichungen von diesem Mischungsverhältnis können sich aus dem vorliegenden Werkstück ergeben.

Sehr gut geeigent zum Mischen einer Firnis zu Halböl ist außer den oben genannten Lösungsmitteln auch Lampenöl (Petroleum) oder Grillkohleanzünder, beide Erdölprodukte sind außerdem sehr preiswert. Halböl lässt sich sehr gut verstreichen und Überstände werden durch das Verdünnen vermieden.

Aber auch ohne Sikkative entseht eine Firnis, nur: Es dauert, je nach Ölqualität, die natürlichen Schwankungen unterliegt, ein bischen länger, so etwa eine Woche. Wer den Trocknungsprozess auch ohne Sikkative ein klein wenig beschleunigen möchte (Trockenzeiten drei Tage), kann Folgendes probieren (von mir getestet):

Leinöl etwa einen Zentimeter hoch in einen (breiten) Kochtopf geben und erhitzen, gerade so hoch, dass sich die ersten Dämpfe bilden. Nun die Wärmezufuhr drosseln und die Temperatur etwa 2..3 Stunden lang halten. Während dieser Zeit das Öl öfter mit einem Schneebesen schlagen, damit Luft rankommt. Bereits nach wenigen Minuten entsteht ein unangenehmer, nach Fisch riechender Geruch, der verrät, dass die Fettsäuren anfangen zu oxidieren (Abzug!).

Das Öl erkalten lassen und am nächsten Tag erneut auf etwa 200°C bringen, diesesmal jedoch ohne Luftzufuhr, also nur um es etwas einzudicken. Dazu lege ich einfach den Deckel auf und halte die Temperatur in der Backröhre für 2..3 Stunden. Nach dem Abkühlen ist das Leinöl deutlich viskoser geworden, fast so wie frischer Bienenhonig, auch von der Farbe her. Durch das Erhitzen ohne großartige Sauerstoffzufuhr wird auch noch ein anderer Prozess in Bewegung gebracht, welcher einer Firnisbildung dienlich ist: die Polymerisation. Ein solch vorbehandeltes Öl lässt sich gut verstreichen und härtet innerhalb von drei Tagen, je nach Untergrund, zu einer Firnis aus.

Durch das Kochen werden außer dem Anstoßen einer Polymerisation und dem Oxidationsprozess auch störende Schleimstoffe entfernt, die sich am Rand des Kochgefäßes und nach dem Abkühlen am Boden absetzen.

Das Einlassen der ersten Firnis wird auch Grundierung genannt. Ziel ist es, die Leinölfirnis in das Holz einziehen und aushärten zu lassen. Ob die Firnis verdünnt werden sollte (z.B. mit Balsamterpentin), darüber entscheidet die Oberfläche des vorliegenden Werkstücks. Grundsätzlich dringt eine verdünnte Leinölfirnis besser ein als unverdünnt und erleichtert den ersten Anstrich dahingehend, dass keine "Pfützen" auf der Oberfläche stehenbleiben, letzeres ist unbedingt zu vermeiden.

Das Auftragen der Firnis erfolgt vorteilhaft mit einem weichen fusselfreien Lappen. Weiße Papiertücher (Küchenkrepp) eignen sich ebenfalls sehr gut. Die erste Firnis also mit Küchenkrepp auftragen und etwaige Überstände unbedingt entfernen. Entscheidend für eine Firnis ist, dass sie ganz dünn aufgetragen wird, sonst kann sie nicht trocknen.

Den verwendeteten Putzlappen nicht achtlos in die Tonne stopfen (Gefahr der Selbstentzündung!), sondern neben dem Werkstück trocknen lassen. Spätestens nach zwei Tagen (auch bei einer selbstgekochten Firnis), wird der Putzlappen klebrig, das heißt, auch anhand des Putzlappens kann der Prozess des Aushärtens verfolgt werden, ohne das Werkstück berühren zu müssen. Ein Putzlappen oder Küchenkrepp in diesem Zustand eignet sich bestens, auf bereits anderweitig eingelassenen Gründen eine hauchdünne Firnis gleichmäßig aufzutragen oder auszubessern.

Den Einlassgrund sicherheitshalber ein paar Tage trockenen lassen, damit er richtig aushärtet. Zum Aushärten einer Firnis braucht es, wie schon bemerkt, Luft. Aber auch Licht spielt eine gewisse Rolle, die Holzteile also möglichst ins Fenster stellen, ohne diese jedoch einer direkten Sonneneinstrahlung auszusetzen. Das Aushärten einer Leinöl-Firnis lässt sich auch mit der Nase verfolgen: Die Firnis ist trocken, wenn sie nicht mehr nach Fisch riecht und ausgehärtet, wenn sie überhaupt nicht mehr riecht

Firnis mit Seidenglanzeffekt

Unter Umständen ist es erforderlich, mehrere Firnisanstriche vorzunehmen, bis das gewünschte Ergebnis erreicht ist. Beim Auftragen der Firnis also erstens darauf achten, dass der Auftrag sehr dünn erfolgt, zweitens beobachten, wie sich der Anstrich verhält. Insbesondere ist darauf zu achten, ob der Grund noch Bedarf hat, Firnis aufzusaugen. Wichtig: Niemals nass in nass arbeiten, sondern die einzelnen Firnisauftragungen stets trocknen lassen, mindestens zwei Tage. Tipp: Das Papiertuch zum Auftragen mit Firnis leicht "tränken" und einen Tag zum Trocknen ausbreiten. Damit lassen sich besonders dünne Anstriche erzielen.

 

Wenn der letzte Firnisauftrag nicht mehr einziehen will, was sich darin äußert, dass sich die Oberfläche nach einem Tag noch klebrig anfühlt, ist der Zeitpunkt für das abschließende Polieren gekommen. Als Schleifmittel kann feines Bimsmehl zum Einsatz kommen. Ebenfalls mit Erfolg von mir getestet wurde weiße Porzellanerde (Kaolin, in Apotheken als Bolus Alba erhältlich, ebenso wie das Bimsmehl). Die Schleifpulver nur sparsam verwenden.

Zur besseren Handhabe des Poliertuches aus Baumwolle, wird in das Tuch ein faustgroßer Wattebausch eingeschlagen. Das verbessert auch die Kraftübertragung.

Mit dem Aushärten der Firnis in den nächsten Tagen und Wochen verstärkt sich der Glanzeffekt. Auf den abgebildeten Messerblock wurden nach dem ersten Einlassen der Firnis noch zwei weitere Anstriche mit Firnis aufgetragen wobei der Letzte vor dem Aushärten poliert wurde.

 



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